Unterwegs im Taurus: Alara, Mahmutseyedi und Rettung vor dem Unwetter
Für heute hatten wir einen ganz besonderen Ausflug geplant. Über unseren Reiseleiter hatten wir es tatsächlich geschafft, einen Roller zu mieten. Dieser hatte genau nichts mit den Fahrzeugen zu tun, mit denen wir sonst unterwegs sind. 125 ccm, mehr war nicht zu bekommen. Außerdem war er sehr viel kleiner als gewohnt.
Mit diesem Gefährt wollten wir – zwei nicht ganz leichte 1 Meter 80 große Erwachsene – in die Berge fahren. Das versprach amüsant zu werden.
Wir fuhren zuerst die Hauptstraße entlang, bis zu der Abzweigung in die Berge, die mein Handy, das ich zu Navigationszwecken die ganze Zeit über in der Hand hielt, mir anzeigte.
Alara
Unser erstes Ziel war Alara, ein kleines Dorf, das nur wenige Kilometer hinter der Küste liegt und doch sehr abgeschieden wirkt.
Durch das Dorf schlängelt sich ein Fluss, an dessen Ufer es einige Ausflugsrestaurants und Picknickplätze gibt. Bekannt aber ist Alara für die Ruine einer Burg, die spektakulär hoch oben auf einem FeIsen thront und beinahe mit diesem zu verschmelzen scheint.
Schon mehrmals haben wir versucht den Pfad zur Burg zu finden, bisher jedoch ohne Erfolg.
Weiter ging die spannende Fahrt immer höher hinauf in die Berge. Die Aussicht auf die Küste wurde immer spektakulärer. Wir fuhren durch hübsche Bergdörfer, wo wir einen Einblick in das Alltagsleben erhielten. Es war wunderschön.
Mittagspause am Fluss
Mittags machten wir in einem Ausflugsrestaurant Rast, wo ich vor mehr als 20 Jahren mit meiner Schwester gewesen war.
Romantisch lag das Lokal an einem Fluss, umgeben von Felsen. Wir bestellten lokale Spezialitäten, das Essen war ausgezeichnet.
Mahmutseyedi
Weiter ging die Tour ins Dorf Mahmutseyedi, ein typisches Dorf, wo man abseits der Touristenströme eine wunderschöne, alte Moschee besichtigen kann, die mit ihrer schlichten Eleganz beeindruckte.
Nun wurde das Wetter immer schlechter und bald setzte der erste Regen ein. Da es an der Küste sehr heiß gewesen war, trug ich nur ein dünnes Sommerkleid, das bald komplett durchnässt war. Ich hatte das Wetter in den Bergen unterschätzt.
Dann gab auch noch der Roller den Geist auf. Nichts ging mehr, er verweigerte einfach die Weiterfahrt. Uns blieb nur, das widerspenstige Fahrzeug durch den strömenden Regen zu schieben.
Unterschlupf im Unwetter
Da sahen wir plötzlich unter uns ein Dorf liegen. Rasch setzen wir uns wieder auf das Gefährt und rollten nach unten.
Zum Glück war das örtliche Gasthaus geöffnet.
Der Wirt, ein außergewöhnlich herzlicher Mann erkannte sofort unser Dilemma. Als er sah, wie nass wir waren, schob er sofort einen Tisch und zwei Stühle an den offenen Kamin, damit wir uns trocknen und aufwärmen konnten. Dazu servierte er uns heißen Cay– eine Wohltat.
Als der Regen endlich nachgelassen hatten, machten wir uns wieder auf den Weg. Zum Glück beschloss der Roller nun doch anzuspringen. Da wir kein Risiko eingehen wollten und das Wetter nicht wirklich stabil wirkte, beschlossen wir, zurück zum Hotel zu fahren.
Immer weiter ins Tal ging es über zahlreiche Serpentinen, die Aussicht war immer wieder atemberaubend. In einem Lokal mit besonders schönem Panoramablick über Alanya machten wir schließlich Rast und genossen die Aussicht und einen weiteren heißen Cay.
Zurück im Hotel war eine heiße Dusche mehr als nötig. Dann war es auch schon Zeit fürs Abendessen. Dieser Tag wird uns für immer in Erinnerung bleiben.